Das Kapital ist ein Buch von K. Marx.
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Als Kapital bezeichne ich (in Anlehnung an die Theorie von K. Marx) Geld, das in Lohnarbeit investiert wird (mehr dazu).
„Zur Verwandlung von Geld in Kapital muß der Geldbesitzer also den freien Arbeiter auf dem Warenmarkt vorfinden, frei in dem Doppelsinn, daß er als freie Person über seine Arbeitskraft als seine Ware verfügt, daß er andrerseits andre Waren nicht zu verkaufen hat, los und ledig, frei ist von allen zur Verwirklichung seiner Arbeitskraft nötigen Sachen.“ (Marx, MEW Bd. 23, S. 183)
Diese Auffassung von Kapital kennzeichnet auch eine bestimmte Auffassung von Kapitalismus. Im Deutschen wurde das Wort "Kapitalismus" aber nicht von K. Marx oder F. Engels eingeführt, sondern es tauchte erst 1902 in Werner Sombarts "Der moderne Kapitalismus" auf und dann 1904 in Max Webers "Die protestantische Ethik und der 'Geist' des Kapitalismus.
Hinweis:
Umgangssprachlich wird der Ausdruck Kapital für grössere Geldmengen, gleichgültig wie sie angelegt sind, verwendet. Dariun begründen sich auch verschiedene Vorstellungen von Kapitalismus. Kapital steht dann etwa (als Synonym für Darlehen) für verzinsliche Geldsummen, (volkswirtschaftlich) ertragbringendes Vermögen, (betriebswirtschaftlich) Gesamtheit der in ein Unternehmen eingebrachten Mittel‹, usw.
Als ökonomischer Ausdruck erscheint "Kapital" anfangs des 16. Jh. (zB Schweicker 1549 Nürnberg), zur zentralen Kategorie wird "Kapital" aber erst bei K. Marx.
In der Buchhaltung bezeichnet "Kapital" eine Kontoklasse (etwa Fremdkapital oder Eigenlkapital).
siehe auch: fiktives Kapital, Finanzkapital, Vermögen... (Reichtum
Begriffsgeschichte Jacques Turgot
Etymologien/Bedeutungen:
1) Kapital kommt von italienisch capitale, im 16. Jahrhundert entlehnt; aus lateinisch: capitalis = „den Kopf betreffend“; zum Substantiv caput = Kopf gebildet; Bedeutung ursprünglich Kopfzahl einer Viehherde (der Reichtum eines Mannes), vergleiche Kapitän, Kapitel.
In der ökonomischen Literatur erscheint der Ausdruck "Kapital" vor K. Marx in anderen Bedeutungen:
K. Marx zitiert beispielsweise im 4. Kapitel des Kapitals (Verwandlung von Geld in Kapital):
(ab S.168in Fussnoten) 7) "Waren" (hier im Sinn von Gebrauchswerten) "sind nicht der Endzweck des handeltreibenden Kapitalisten ... sein Endzweck ist Geld." (Th. Chalmers, " On Politic. Econ. etc.", 2nd edit., Glasgow 1832, p. 165, 166.)
(11) "Nicht der Stoff bildet das Kapital, sondern der Wert dieser Stoffe." (J. B. Say, "Traité d'Écon. Polit.", 3 ème éd., Paris 1817, t .II, p .429)
(38) "In der Form von Geld ... erzeugt das Kapital keinen Profit." (Ricardo, "Princ. of Pol. Econ.", p. 267.)
(39) In Realenzyklopädien des klassischen Altertums kann man den Unsinn lesen, daß in der antiken Welt das Kapital völlig entwickelt war, "außer daß der freie Arbeiter und das Kreditwesen fehlten". Auch Herr Mommsen in seiner "Römischen Geschichte" begeht ein Quidproquo über das andre. [ ]
"Etymologisch leitet sich das Wort von lat. „capitalis“ („den Kopf“ oder „das Leben betreffend“) ab, dieses selbst lässt sich auf „caput“ („Kopf“, „Hauptsache“) zurückverfolgen. Kapital geht damit auf die „Hauptsache“ (lateinisch caput) zurück, bis hieraus als Lehnwort das wohl in Venedig bereits im Jahre 1260 gebräuchliche „cavedal“ entstand.[1] Dieses Wort übernahm auch Luca Pacioli, als er 1494 verlangte, dass das Kapitalkonto das letzte der Hauptbuchkonten sein müsse (italienisch „in questo cavedal quale conviene essere sempre l'ultima partita di tutti li quademi“).[2] Im Jahre 1519 erschien vom Hauptbuchhalter von Jakob Fugger, Matthäus Schwarz, das Buch „Dreyerlei Buchhalten“, worin er neben dem Journal und Schuldbuch auch ein Güterbuch („Kaput“) erwähnte.[3] 1527 tauchte das Kapital bei der Fuggerinventur als „Hauptguett und Zinns“ auf. Auch das „Tagebuch“ des Lucas Rem aus 1532 bezeichnete das Handelskapital „Hauptgut“ oder Cavedal.[4] Wolfgang Schweicker erwähnte 1549 in seinem Lehrbuch den Buchungssatz „Für Casa [Kasse, d. Verf.] an Cauedal oder Hauptgut“,[5] dem der Geschäftsvorfall der Kapitaleinzahlung zugrunde liegt.
Ab dem 16. Jahrhundert findet sich das italienische Lehnwort „capitale“ („Vermögen“ im Sinne der Kopfzahl eines Viehbestandes) als Gegensatz zu den frisch geworfenen Tieren als „Zinsen“. (Wikipedia)
[ Wikipedia ]
Ausgehend von diesem Wortstock werden Worte wie „Kapital“ und „kapitalistisch“ bereits im 18. und 19. Jahrhundert gebraucht, jedoch mit vagem und unspezifischem Sinn.[10] Das Wort „capitaliste“ ist erstmals 1753 in Frankreich belegt und meint hier Person, die Güter besitzt.[11] Julius von Soden verwendet in National-Oekonomie (1805) „kapitalistisch“, um einen „Überschuss an Genußstoff, ein[en] Vorrat“ zu bezeichnen.[10] Theodor Mommsen verwendet „Kapital“ in seiner Römischen Geschichte (1854–1856).[10]
In seinem heutigen Sinn wird es erstmals von Richard de Radonvilliers 1842 verwandt. Weitere Belege für sein Auftreten finden sich bei Pierre Leroux 1848 und im Englischen erstmals bei William Thackeray 1854. Im Englischen geht seine weitere Verwendung wesentlich von David Ricardo aus. Zur Beschreibung einer Klassengesellschaft wird er vor Marx bereits 1840 in Louis Blancs Organisation du travail gebraucht; bereits dort ist er negativ wertend.[10] Karl Marx und Friedrich Engels sprechen zunächst von „kapitalistischer Produktionsweise“, später im ersten Bande von Das Kapital (1867) von „Kapitalist“. Das Wort „Kapitalismus“ wird dagegen nur einmal in dem 1885 von Friedrich Engels herausgegebenen zweiten Band von Das Kapital genannt.[12] Häufiger findet sich das Wort Kapitalismus in seiner Korrespondenz und in den späteren Schriften von Friedrich Engels.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts häuft sich seine Verwendung und erlangt Bekanntheit insbesondere durch Werner Sombarts Der moderne Kapitalismus (1902) sowie durch Max Webers Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus (1904).