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noch mit Medien abgleichen, siehe auch soziale Medien.

Als Massenmedien bezeichne ich Zeitungen, Radio, Fernsehen, usw., also journalistische Artefakte, die funktional zwischen einer Redaktion und einem Publikum vermitteln, indem sie Signale vermitteln, die als Schrift, Bild oder Ton usw. interpretiert werden.

Anmerkung:
Der Ausdruck "Massenmedium" wird im Alltag ziemlich diffus verwendet, da der Ausdruck eher als Eigenname für "das Informieren von Massen" fungiert. So kann man anhand einer Vereinszeitung oder anhand eines Theater darüber nachdenken, ob Bedingungen wie: an eine unbestimmte (weder eindeutig festgelegte, noch quantitativ begrenzte) Zahl von Menschen und somit öffentlich an ein anonymes, räumlich verstreutes Publikum gerichtet sinnvoll sind.
Mein Begriff "Massenmedium" ist auf einer anderen Ebene diffus: "Zeitung" steht sowohl für das Exemplar, das ich im Briefkasten habe wie auch für das Unternehmen, zu welchem die Redaktion gehört. Radio und TV sind noch komplizierter. Ich sehe aber von all dem ab, und verwende die Redaktion als Kriterium. Wenn sich eine Redaktion bildet, produziert sie ein Massenmedium.
Das Internet sprengt das Konzept eines Massenmediums, weil es von Massenmedien genutzt wird. Das Internet ist - in der hier gewählten Hinsicht - kein Massenmedium, weil es kein Redaktion hat (und eben nicht, weil es keine "Masse" bedienen würde).

Noch mehr Erläuterung:
Der Briefträger ist kein (Massen)medium, er transportiert - wenn er Zeitungen bringt - ein Massenmedium. Der Radio(empfangs)apparat gehört zum Massenmedium Radio, weil ich ihn wie die Zeitung verwende, wenn ich mich von der Redaktion informieren lassen will.

und noch etwas "vergleichende Kritik":
Die Ausdrücke Information, Medium und Publikum werden ja auch sehr verschieden verwendet. Jede Definition von Massenmedien, führt natürlich ein Umfeld mit.


siehe auch: Massenmedien im Crashkurs Kommunikation


Internet als Massenmedium

Herr Luhmann, wie beurteilen Sie die zukünftige Entwicklung der Massenmedien?
Niklas Luhmann: Wenn man Massenmedien definiert als eine technisch einseitige Kommunikation, dann sehe ich nichts, was sich wesentlich ändern könnte. Für Massenmedien selber werden die aktuellen technischen Innovationen wie das Internet oder individuell wählbare Informationen wenig Bedeutung haben. Sie werden sich neben Massenmedien wie Tageszeitungen oder auch das Fernsehen setzen, sie jedoch nicht verdrängen. Das Internet mit seinen Kommunikationsmöglichkeiten ist auch, wenn es massenhaft als Medium genutzt wird, kein Massenmedium, denn es ist ja gerade keine einseitige technische Kommunikation, sondern kann individuell genutzt werden. Die Sorge, dass neue Medien die traditionellen ersetzen, ist so alt wie unbegründet: Die Schrift hat die mündliche Weitergabe nicht verdrängt und die Presse auch nicht den Brief. [in:]
[ Luhmann. Massenmedien ]


[ Spielmann: Massenmedien ]
[ Die Massen der Medien ]
[ Bundesamt für Statistik ]
[ ZAHLEN ZUR MEDIENLANDSCHAFT SCHWEIZ ]
[ Christoph Blocher, Multimilliardär und baldiger Medien-Zar der Nation ]
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