Prädikat
[ zurück ]
[ Stichworte ]
[ Die Hyper-Bibliothek ]
[ Systemtheorie ]
[ Meine Bücher ]
|
Prädikat ist ein Homonym. Ich unterscheide hier zwei Kontexte: Logik und Grammatik.
|
- Logik
Als Prädikat bezeichne ich im Kontext der Prädikatenlogik einerseits - in Anlehnung an Aristoteles - das, was über ein Subjekt ausgesagt wird, wobei hier nicht Satzglieder gemeint sind. Und andrerseits - in Anlehnung an G. Freges Begriffsschrift - eine ungesättigte Aussage, die eine Leerstelle enthält und durch eingesetzte Ausdrücke zu einer Aussage wird, die wahr sein kann.
G. Ryle schreibt, dass Aristoteles von Kategorien spreche, wo er von Prädikaten spricht.
Beispiel:
"… ist ein Mensch" ist das Prädikat, man kann Sokrates einsetzen.
Allerdings schreibt er auch: "So sammelt 'Wie groß?' die Prädikate 'Sechs Fuß groß', 'Fünf Fuß groß', 'Zehn Stein', 'Elf Stein' usw., nicht aber 'Blond', 'Im Garten' oder 'Ein Steinmetz'.", was ein deutlicher Widersprich ist.
und "Zwei Prädikate, die dasselbe Interrogativ erfüllen, gehören zur selben Kategorie"
G. Ryle schreibt, dass I. Kant mit Kategorie etwas ganz anderes bezeichne, was er als Urteilsform bezeichnet.
Die Quantorenlogik ist eine Erweiterung Prädikatenlogik um Variablen mit Quantoren, die anstellen von Eigennamen in Prädikate eingesetzt werden. [ ]
- Grammatik
Als Prädikat bezeichne ich im Kontext der Satzglieder-Grammatik das Verb, an welches sich die eigentlichen Satzglieder angliedern.
In Chomsky-Grammatik (Generative Transformationsgrammatik) heisst das Prädikat Verbalphrase
K. Dethloffl: Einführung (lokal)
Prädikamente ist die Übersetzung des griechischen Begriffs kategorein (anklagen) ins Lateinische (praedicare). Im Mittelalter wurden damit die Kategorien des Aristoteles bezeichnet. In der Scholastik werden allerdings nur fünf Prädikamente genannt: Sein, Qualität, Bewegung, Beziehung und Habitus.
[wp]