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Umgangssprachlich verwende ich Produktion als Hypostasierung von produzieren und produzieren verwende ich ökonomisch für die Arbeit, die den Wert der Waren begründet.
Umgangssprachlich wird produzieren sowohl für hervorbringen als auch für herstellen verwendet, weil ökonomisch beides als Arbeit gesehen werden kann.
Es gibt auch metaphorische Verwendungen des Ausdruckes etwa für Aufführung, die hier nicht mitgemeint sind.

Umgangssprachlich wird Produktion oft mit Arbeit gleichgesetzt oder verwechselt, obwohl klar ist, dass Arbeit etwas ganz anderes bezeichnet als das Herstellen von Produkten. Jede Produktion im hier gemeinten Sinn beinhaltet unter anderem - meistens entfremdete - Arbeit.

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Quasi-Synonyme / Homonyme

Arbeit
Tätigkeit
Herstellen
Erzeugen
Hervorbringen
Machen
Erschaffen
Fabrizieren
Anfertigen

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  Metaphern:
  Theaterproduktion  
  Produktionsregel
  (Grammatik)

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Als Produktion bezeichne ich einerseits das Herstellen von Produkten und andrerseits den hypostasierten - ökonomisch gesellschaftlich gedachten - Herstellungszusammenhang, wo etwa von der Arbeit im moderenen Produktionsprezess gesprochen wird.

Ich verwende den Ausdruck Produktion im doppelten Sinne abstrakt, indem ich die Bedeutung der Produkte und die Produktionsverhältnisse ausser Acht lasse:
Ich kann - egal was - für mich oder für andere produzieren und ich kann in Lohnarbeit für einen Kapitalisten produzieren.

Jede Produktion ist Aneignung von Natur und dient - vermittelt - der Konsumption.

Produktion im Sinne der politischen Ökonomie

In der Ökonomie bezeichnet Produktion die Produktion von Waren, wobei Produktionsfaktoren unterschieden werden, die der Produzent vor der Produktion aneignen muss: Arbeit, Kapital und Boden (was eine ziemlich politische Auffassung ist, weil politisch durchgesetzt wird, dass es dies "Faktoren" gibt: dass Kapital durch Arbeitskraftabschöpfung vermehrt werden darf und das Boden als Eigentum behandelt werden darf).

Der Produktionsfaktor Arbeit wird dann als Produktionsmittel nochmals aufgeschlüsselt: in Material und Werkzeug, was sinnigerweise (!) als Arbeitsgegenstand und Arbeitsmittel bezeichnet wird, weil es von der Arbeitskraft verwendet werden.

Produktion ist eine Teilmenge der Arbeit, letztere umfasst auch Dienstleistungen, bei welchen keine Gegenstände hergestellt werden. []

siehe auch Textproduktion als exemplarisches Beispiel

Etwas Literatur zum beliebigen Umgang mit den Begriffen:

H. Braverman: Die Arbeit im modernen Produktionsprozess: Durch diesen Buchtitel unterstellt H. Braverman die Arbeit als einen Produktionsfaktor in einem übergeordneten System oder Prozess.
So sieht es auch die Wikipedia: "Produktion [...] sind die von Arbeitskräften (Produzenten) mittels Arbeit bewirkten Prozesse der Transformation, die aus natürlichen wie bereits produzierten Ausgangsstoffen (Werkstoffe) unter Einsatz von Energie und bestimmten Produktionsmitteln lagerbare Wirtschafts- oder Gebrauchsgüter [...] erzeugen."

"Der Mensch kann in seiner Produktion nur verfahren, wie die Natur selbst, d. h. nur die Formen der Stoffe ändern. Noch mehr. In dieser Arbeit der Formung selbst wird er beständig unterstützt von Naturkräften. Arbeit ist also nicht die einzige Quelle der von ihr produzierten Gebrauchswerte, des stofflichen Reichtums. Die Arbeit ist sein Vater ... und die Erde seine Mutter." (K. Marx, Das Kapital, MEW 23, 57f)

"Die einfachen Elemente des Arbeitsprozesses (d. h. der Produktion) sind die zweckmäßige Tätigkeit oder die Arbeit selbst, ihr Gegenstand und ihr Mittel." (K. Marx, Das Kapital, MEW 23, 193)

Taylorismus wird oft als Organisation der Produktion gesehen.

Andere Unterscheidungen:


 
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