Raum verwende ich homonym und vor allem für unglaublich viele Dinge.
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Als Raum bezeichne ich, was ich dreidimensional abbilde und mit einem Körper füllen kann. Die dreidimensionale Abbildung hat eine Entsprechung in meinen Bewegungen: Am Ufer kann ich in eine Richtung gehen, ich komme aber so nie in die Tiefe, des andern Ufers und nie zu den Wolken über dem Ufer. Das ich Höhe und Tiefe orthogonal zu Ufer sehe, ist pragmatisch mit dem jeweils kürzesten Weg verbunden.
Anmerkungen:
Was A. Einstein als Raum bezeichnet, rechne ich seiner naturwissenschaftlich begründeten Sprachlosigkeit zu. Der Unendlichkeiten der Welträume dagegen interpretiere ich anhand von A. Bogdanov's "unendlich".
Die Vorstellung, die I. Newton zugerechnet wird, wonach der Raum absolut, unveränderlich und unbeeinflusst von den physikalischen Vorgängen, euklidisch und dreidimensional, ist unerheblich und hilft mir nur in praktischen Belangen (siehe A. Bogdanov).
Die Dimension eines Raumes bezeichne ich als Volumen.
Zur Organisation des architektonischen Raums siehe auch "Raumstruktur.
Literatur:
'N. Luhmann hat in "Die Kunst der Gesellschaft" zum Raum geschrieben: "Raum und Zeit werden erzeugt dadurch, dass Stellen unabhängig von den Objekten identifiziert werden können, die sie jeweils besetzen." (S. 180). Von diesem Ort aus kann man unter anderem Goffman's Aufsatz "Die Territorien des Selbst" in "Das Individuum im öffentlichen Austausch" reinterpretieren. Ansonsten sind von B. Waldenfels in "Sinnesschwellen" recht viel zu finden und in "Soziologie des Raums" von Martina Löw' (Frederik Weitz).
Dieses Wort erwies sich als „absolut durchsichtig, präzis, anständig und treu in
seinem Dienst, solange es seine Rolle als Teil einer Rede spielte oder von jemandem
ausgesprochen wurde, der über irgendetwas sprechen wollte. Aber jetzt ist das Wort
allein, so bei den Flügeln genommen. Es rächt sich. Es macht uns glauben, dass es
mehr Bedeutung habe, als es Funktionen hat. Es war nur ein Mittel, und jetzt ist
es zum Selbstzweck geworden, zum Gegenstand eines grässlichen philosophischen
Verlangens. Es verwandelt sich in ein Rätsel, in einen Abgrund, in eine Marter des
Denkens“ (Valéry 1962, S. 138 f.). Valéry, P. (1962). Zur Theorie der Dichtkunst. Aufsätze und Vorträge. Frankfurt a. M.: Insel.
Soll man da über dieses Wort reden, über Raum und sein semantisches Feld?