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Als Waage bezeichne ich ein Gerät zum Messen des Gewichts.

Im logisch einfachsten Fall wird das zu messende Gewicht mit einer Balkenwaage mit einem bekannten Gewicht verglichen. Praktisch ist das allerdings nicht sehr einfach, weil ich dabei entsprechende Gewichtsnormale brauche. Deshalb gibt es sehr verschiedene Konstruktionen.

EIne einfache Konstruktion enthält beispielsweise verschiebare Gewichte, was als verschiedenen Hebel gedeutet werden kann. In dieser Deutung erscheint zusätzliches physikalisches Wissen.

Die Physik beschreibt, was ich beim Wägen mache und was ich berücksichtige(n sollte).

Eine physikalisch grundlegende Beobachtung unterscheidet Masse und Gewicht vermittelt durch Gravitation.

Gewicht ist in diesem Sinne eine relative Grösse. Die Masse wird nicht gewogen, sondernin Mol gemessen.

Siehe dazu auch die Wippschaukel als Schleuderbrett und Hebel

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Quelle: Wikipedia

Zählen und Messen
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Waagen besteht darin, ob die Balance durch verschiedene Gewichtssteine hergestellt wird oder - wie bei der Laufgewichtswaage - durch das Verschieben eines Gewichtssteines auf einer Schiene, die auch als Skala dient.
Im ersten Fall zähle ich die Gewichtssteine, im zweiten Fall messe ich die Distanz mit einem Massstab.

Ein Gewichtsstein ist ein Mass, also ein Artefakt, dass eine Massgrösse repräsentiert, beispielsweise ein bestimmt geformter Körper, von dem man weiss, dass er ein Kilogramm schwer ist.

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Quelle: Wikipedia

Wägen und Wiegen

Die Verben wägen und wiegen bedeuten beide „das Gewicht bestimmen“, unterscheiden sich jedoch in der Wortgeschichte und im heutigen Wortgebrauch.
Das ältere Verb ist wägen (ahd. wegan, mhd. wegen). Ursprünglich hatte es die Bedeutung „(sich) bewegen“. Das Präfix-Verb bewegen ist aus dem alten Verb wegen abgeleitet und hat dessen ursprüngliche Bedeutung übernommen. Für die Bedeutung „das Gewicht bestimmen“ entstand im 16. Jahrhundert unter dem Einfluss von wage (= Waage) die Schreibweise wägen (anstelle von wegen). Aus der Bedeutung „das Gewicht bestimmen“ entwickelte sich die übertragene Bedeutung „prüfend überlegen“, „erwägen“.
Das Verb wiegen ist eine jüngere Variante von wägen. Es entstand im 16. Jahrhundert aus zwei gebeugten Wortformen von wägen: (du) wiegst und (er) wiegt.
Im Präteritum und Perfekt ist kein Unterschied auszumachen, beide Wörter haben wog, gewogen; wägte, gewägt kommt nur in der übertragenen Bedeutung vor.
Das Bestimmen des Gewichts wird heute in der Allgemeinsprache fast nur mit dem jüngeren Verb wiegen ausgedrückt. In der Fachsprache hat sich wägen jedoch gehalten. Darüber hinaus ist wägen in der Schweiz gebräuchlich.
Das im Präsens gleichlautende Verb wiegen (aber schwach: wiegte, gewiegt) mit der Bedeutung „sanft hin und her bewegen“ ist von Wiege abgeleitet.[9] Die Wörter Wiege und Waage sind nicht direkt verwandt, wahrscheinlich gehen sie aber mit der gemeinsamen Grundbedeutung „sich bewegender Gegenstand“ auf dieselbe indogermanische Wortwurzel zurück.

Metaphern

Das Wort Waage ist auch in Bezeichnungen für einige technische Geräte enthalten, mit denen nicht das Gewicht bestimmt wird:
Mit einer Wasserwaage wird die horizontale oder vertikale Ausrichtung überprüft.
Die Setzwaage ist der historische Vorläufer der Wasserwaage. Mit einer Setzwaage kann nur die horizontale Ausrichtung überprüft werden.
Eine Senkwaage dient zur Bestimmung der Dichte oder des spezifischen Gewichts von Flüssigkeiten. Ein bekanntes Beispiel ist die Mostwaage (auch Oechsle-Waage genannt), mit der die Dichte von Traubenmost gemessen wird. Die Messung des spezifischen Gewichts (= Gewicht pro Volumen) ist nahezu dasselbe wie eine Gewichtsmessung, insofern kann eine Senkwaage tatsächlich als „Waage für Flüssigkeiten“ gelten.
Mit einer Drehwaage werden sehr kleine Kräfte gemessen, z. B. die Massenanziehung zwischen zwei Körpern.

Im allgemeinen Sprachgebrauch greifen einige Redewendungen auf das Bild der Waage zurück:
sich die Waage halten[4]
jedes Wort auf die Goldwaage legen


 
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