Deutsche Ausgabe: Beschreibung eines mechanischen Kunst-Stucks, und automatischen Flöten-Spielers, ... samt Einer Description sowohl einer künstlich-gemachten Ente, ... als auch einer andern gleichfalls wunderbaren Figur. Augsburg 1748 Zur Person |
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Jacques de Vaucanson (1709-1782) war ein französischer Ingenieur, Erfinder und Flugpionier. 1741 wurde er Chefinspekteur der französischen Seidenmanufakturen. In dieser Funktion trieb er die Maschinisierung der Produktion voran und baute 1745 den ersten vollautomatischen Webstuhl. Der Webstuhl fand allerdings wenig Beachtung und wurde 1805 von J. Jacquard optimiert. Dieser baute verschiedene mechanische Komponenten bereits bekannter Webstühle ein, tauschte den bestehenden Antriebszylinder gegen ein Prisma aus und integrierte ein durch Lochkarten programmierbares System. Ab 1815 wurde dieser Webstuhl vor allem in Frankreich angewendet und er revolutionierte die Textilindustrie. J. Vaucanson wurde berühmt als Konstrukteur von Automaten. 1737 baute er einen mechanischen Flötenspieler, der ein Repertoire von zwölf Liedern hatte und auf einer mechanischen Stiftwalze mit zwei Bewegungsrichtungen basierte. Dabei bewegte sie sich in der üblichen Drehung und konnte zusätzliche Bewegungen zur Seite vollführen, die durch ein Schneckengetriebe bewirkt wurden. Über der Walze lagen mehrere Stiftreihen. 1738 stellte er ihn der französischen Akademie der Wissenschaften vor. |
In der Zeit von J. Vaucanson verbreitete sich die griechische Literatur über Europa aus, die die Araber nach Spanien brachten. U. Eco beschreibt im Roman "Der Name der Rose", wie die Klöster diese Literatur monopoliserten und indexierten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass J. Vaucanson die Bücher von Heron von Alexandria kannte, die seine "Erfindungen", die dann eher Findungen waren, vorwegnahmen.