operationale Semantik        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Literatur ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]

Mir ist unkar, wie ich die Endungen "-tionelle" und "-tionale" bei Adjektiven verwende. Oft finde ich das eine oder das andere im Sprachgebrauch und schliesse daran an. Ich spreche etwa von "operationeller Semantik", wenn ich ein Konzept der Informatik meine, und von "operationaler Semantik", wenn ich - wie hier - ein sprachphilosophisches Konzept meine.

Als "operationale" Semantik bezeichne ich den Ansatz von L. Wittgenstein (u.a), wonach sich die Bedeutung eines Wortes aus seiner Verwendung ergibt.

Kritisch:
Im Dialog achte ich auf meine je eigene Verwendung von Wörtern, daraus folgt natürlich nichts für eine "Bedeutung" insgesamt.


 


Literatur:

E.Leisi, der in seinem Buch Semantik auf die Unterscheidung zwischen Pragmatik und Semantik verzichtet, schreibt, wenn Bedeutung in den Gegenständen wäre, wäre die Semantik, die die Bedeutung beschreibt, ”kein Teil der Sprachwissenschaft, sondern einfach eine Lehre der Welt” (Leisi,1973,34) in: Todesco, Inteligenz: FN 191

Wenn der Theromstat überdies anhand eines Timers Tag und Nacht mit verschiedenen Sollwärmen unterscheidet, bedeutet dasselbe Signal unter den je gegebenen Bedingungen einmal "heizen" und einmal "nicht heizen". Die Funktion des Empfängers bestimmt, was das Signal bedeutet. Oder umgekehrt - im Sinne der "operationalen Semantik" -, wenn ich wissen will, was ein Signal bedeutet, muss ich schauen, was es im Empfänger bewirkt (2.25). Hyperbibliothek Hyperkommunikation

Das Sprachspiel Wittgensteins operationale Semantik wird gemeinhin so gelesen, dass sich die Bedeutung der Wörter aus deren Gebrauch ergeben (von Glasersfeld 1996, 217f.). In der Hyperkommunikation verhandeln wir nicht die Bedeutung von Wörtern, wir lernen durch Akkommodation, welche Wörter wir - unabhängig von ihrer objektiven oder interpersonellen Bedeutung - wann mit Gewinn verwenden können. In unserem Sprachspiel - das mir mit Wittgensteins Auffassung kompatibel erscheint - geht es nicht um Bedeutungen von Wörtern, die von Schulmeistern ausgewiesen werden kann, sondern um das Zusammenfinden oder Kommunizieren mittels der gemeinsamen Produktion von Text. Todesco, Delfin, Suhrkamp

157 Neben unmittelbaren Übersetzungen unterscheidet man die axiomatische (Floyd-Hoare-Semantik), die denotationale (funktionale) oder operationale (interpretative) Semantik nach zunehmender Konkretheit bezüglich einer Maschine. Die operationale Semantik gibt konkrete Verfahren dafür, wie der Ausgabewert durch eine Folge von Operationen effektiv aus der Eingabe erzeugt werden kann (Duden, Informatik, 1988,521-34). http://www.hyperkommunikation.ch/hyperbibliothek/technische_intelligenz/ti_volltext.htm

204 Nach E.Leisi sind ”operationelle Definitionen in den Jahren 1952/53 fast zugleich in drei voneinander unabhängigen Schriften vorgeschlagen worden (...): P.Kecskeméti, Meaning, Communication and Value, L.Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen und Verf., Der Wortinhalt. Gemeinsam ist diesen Vorschlägen, dass ,Bedeutung‘ in engen Zusammenhang gebracht wird mit dem Gebrauch der Lautgestalt” (Leisi, 1973,35f in:. Todesco, Inteligenz

Eigentliche Sprach(handlung)en können auf sich selbst verweisen. L.Wittgenstein sagt: "Kein Satz kann etwas über sich selbst aussagen" (Wittgenstein, 1963,28), aber selbstverständlich kann auch L.Wittgenstein über seine Sprache sprechen.

157 Neben unmittelbaren Übersetzungen unterscheidet man die axiomatische (Floyd-Hoare-Semantik), die denotationale (funktionale) oder operationale (interpretative) Semantik nach zunehmender Konkretheit bezüglich einer Maschine. Die operationale Semantik gibt konkrete Verfahren dafür, wie der Ausgabewert durch eine Folge von Operationen effektiv aus der Eingabe erzeugt werden kann (Duden, Informatik, 1988,521-34).


 
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