Differenztheoretisch steht Finanzen für die Differenz zwischen Kredit und Guthaben, das in Form von Geld bezeichntet ist, und zur Deckung des Kredites verwendet wird. Genau in diesem Sinne spreche ich von einer Finanz-Buchhaltung, die alle Kredite ausweist und entsprechenden Aktiven gegenüberstellt. Etymologisch kommt Finanzen vom lateinischen finare, was auch "beenden einer Geldschuld" heisst. In die Fachsprache kam der Ausdruck durch die Merkantilisten, zb Bodin, Six Livres de la republque, 1576. Im 17 Jhd. wurden zunächst die Zahlungsmittel des Staates, ab dem 19. Jhd. dann Zahlungsmittel (im Sinne von Gegenwert der Schuld) generell als Finanzen bezeichnet. Der merkantilistische Staat entwickelt sich als Finanzorganisation, der seine Verwaltung (u.a stehenhendes Heer) regeln musste, was eben mit "Finanzen" geschah.
In der Umgangssprache wird der Ausdruck Finanzen ganz intuitiv für alles verwendet, was mit Giralgeld zu tun hat. Es gibt ein sicheres Gespür für Vermögen, das eigentlich ein Schuld ist - etwa wenn vom Finanzhaushalt eines Staates oder einer Gemeinde die Rede ist. siehe auch Finanzkrise |
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