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Die Systeme, die ich in meinen Erklärungen beschreibe, sind als Automaten Teil meines konsensuellen Bereiches. Ich bezeichne die Umgebung, auf welche ich das Verhalten der Automaten beziehe, als deren Milieu. Als Milieu bezeichne ich also jene "Umwelt" des Automaten, die ich als Beobachter - quasi von aussen - wahrnehme, wenn ich den Automaten und das Milieu des Automaten sehe (Anmerkung 1). Die thermostatengeregelte Heizung reagiert in dieser Sicht auf die Raumtemperatur, der Roboter weicht Hindernissen aus, die in seinem Weg stehen, ein Pilot landet mit seinem Flugzeug auf der Piste. Indem ich das Verhalten eines Automaten auf sein Milieu beziehe, beschreibe ich den Automaten als "offenes System", das auf bestimmte Bedingungen in seinem Milieu reagiert. |
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Als Beobachter nehme das Milieu eines anderen Beobachtersystems wahr, während das Beobachtersystem nur seine Eigenzustände wahrnimmt. Als Beobachtersystem ist der Roboter operationell geschlossen und hat deshalb keinen Zugriff auf das Milieu, in welchem ich ihn wahrnehme (Anmerkung 2). Ich kann den Beobachter also quasi von aussen in seinem Milieu und von innen als auf sich selbst reagierend sehen. Diesen beiden Sichten entsprechen die Beobachterperspektiven, mit welchen ich im konsensuellen Bereich Phänomene und Erklärungen unterscheide.
Ich begreife mein eigenes Verhalten so, wie ich das Verhalten eines von mir beobachteten Beobachtersystem in seinem Milieu begreife. Natürlich verdoppelt sich auch diese Sicht, ich bezeichne in der biologischen Metapher das Milieu als ökologische Nische, und in der wahrnehmungsbiologischen Metapher als sensorisch zugänglichen Bereich. Im konsensuellen Bereich modelliere ich damit mein Verhältnis zu meiner Um-Welt. Auf diese Weise lasse ich für mich nur Erklärungen zu, die ich auch für Gegenstände in meiner Um-Welt zulasse, was die Kontingenz des Erklärungsraumes im Falle meiner Systemtheorie auf konstruktive Erklärungen beschränkt. Ich erkläre mir mein Beobachten durch ein System, so wie ich alles in meiner Um-Welt durch Systeme erkläre (Anmerkung 3).
Systemtheoretisch beziehe ich damit zwei Perspektiven aufeinander, was mir ermöglicht, die Perspektive und ihre "Wirkung" zu erkennen. Indem ich eine Sache ein zweites Mal darstelle, wird mir die Abhängigkeit der Sache von der Darstellung bewusst. Die konsensuelle Darstellung ist phänographisch, üblicherweise funktional und oft metaphorisch, immer in einem Handlungszusammenhang (Anmerkung 4). Die systemtheoretische Darstellung bezieht eine konstruktiv, kontextlose Funktionsweise auf funktionale Darstellungen. Die Systemtheorie lässt sich in diesem Sinn als Einheit der Differenz zwischen Funktion und Funktionsweise begreifen, die sich als Differenz zwischen System und Umwelt zeigt.
Man kann diese Unterscheidung der beiden Perspektiven auch in Form eines re-entrys aufheben. In der Differenzen-Formulierung von N. Luhmann ist ein System die Differenz zwischen einem System und der Umwelt (Anmerkung 5). So wird die Einheit der Unterscheidung mitgeführt, was getrennte Perspektiven ersetzt, was allerdings zu sehr anspruchsvollen, für mich zu teilweise mystisch anmutenden Formulierungen führt. H. Maturana, der diese "logische Buchhaltung" mit den zwei getrennten Perspektiven vorgeschlagen und sich damit explizit von N. Luhmanns Adaption seiner Autopoiese abgegrenzt hat, spricht von einer Gratwanderung des Beobachters zwischen Charybdis und Szylla. Auf der einen Seite laure der Solipsimus, wenn man nur die operationelle Geschlossenheit der Systeme betrachte, auf der andern Seite laure ein naiver Repräsentationismus, wenn man die Systeme nur von aussen betrachte (Maturana, 1984:149f). Ich glaube, diese Gefahren sind ziemlich akademisch, zumal H. Maturana ja eine ganz einfache Lösung präsentiert, nämlich eben die Systemtheorie (Anmerkung 6).
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