autopoietisches Funktionssystem        zurück ]      [ Stichworte ]      [ Die Hyper-Bibliothek ]      [ Systemtheorie ]         [ Meine Bücher ]
 
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Das autopoietische Systeme wurde von H. Maturana erfunden und zunächst - ganz im Sinne der Kybernetik - als autopoietische Maschine bezeichnet. H. Maturana verwendete den Ausdruck für Lebewesen in einem biologischen Verständnis. Seine Biologie betrifft Lebewesen, nicht die Autopoiese, die ein Theorie ist. Allein das hat zu vielen Missverständnissen geführt.
N. Luhmann hat die Autopiesis übernommen, aber nicht auf Lebewesen, sondern auf die Funktionssysteme von T. Parson angewendet, das heisst, er hat die Funktionssysteme durch eine neue Theorie betrachtet und so von autopoietischen Funktionssystemen gesprochen, was die Missverständnisse noch grösser machte.

Als autopoietische Funktionssysteme bezeichne ich - in Anlehnung an N. Luhmann - Deutungszusammenhänge, die schon T. Parson als "Systeme" bezeichnet hat.

Beispiele:
Wissenschaft, Recht, Wirtschaft

Funktionssysteme sind keine Systeme im kybernetischen Sinn, sie repräsentieren keinen hergestellten Mechanismus, dessen Funktionsweise als Erklärung fungiert. Sie beruhen auf funktionalem Denken, das eine übergeordnete E....

Funktionssystem sind analog Organen im Organismus gedacht, die sich evolutionär ausdifferenziert haben. Da autopoietische Systeme weder Zweck noch Funktion haben, muss den Funktionssystemen ein System übergeordnet werden, innerhalb dessen sie ein Funktion haben: die Gesellschaft überhaupt.

M. Thatcher sagte, dass es die Gesellschaft nicht gibt. N. Luhmann dagegen sagt, im identischen Sinn, dass es Systeme gibt. Gemeint ist in beiden Fällen, inwiefern es sinnvoll ist, mit solchen Konstrukten zu argumentieren.


 
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