Unter "Motor als Beweger" schreibe ich eine genetische Geschichte des Motors
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Als Motor bezeichne ich ein Artefakt, mit welchem ich eine Welle ohne Muskelkraft in eine permanente Rotation versetzen kann, die ich als Antrieb auf jenes Geräteteil übertrage, in welchem ich sie verwenden will. Wenn ich die Bewegung beispielsweise auf die Räder eines Fahrzeuges übertrage, bewege ich damit das Fahrzeug als Ganzes, wenn ich die Bewegung auf ein Werkzeug innerhalb einer Maschine übertrage, bewege ich nicht die Maschine. Beide Bewegungen kann ich auch ohne Motor und Antriebsmechanik produzieren: Neue Motor-Technologien:
Ich unterscheide eigentliche Motoren oder Motoren im engeren Sinne von Artefakten, die ... |
Der Motor ist ohne Sinn, den bekommt er im Gerät oder in der Maschine, die er antreibt.
Ich unterscheide Motoren, die durch bewegte Massen wie Wasser oder Wind angetrieben werden, von solchen, die durch irreversibele Zustandsänderungen (Verbrauch) von Treibstoffen wie Kohle oder Benzin angetrieben werden. Dampf und elektrischer Strom kann in beiden Fällen als Medium dienen.
Hinweise:
Ein paar Erläuterungen:
Der Zweck des Motors ist es, einen Teil einer materiellen Konstruktion zu bewegen, so dass ich damit eine Welle in permanente Rotation versetzen kann. In der Physik hat die Bewegung keine Ursache. Nur die Beschleunigung erfordert eine Kraft. In der Technik hat Bewegung einer Maschine insofern eine "Ursache", als sie gegen bremsende Kräfte wie Reibung aufrecht erhalten werden muss. Diese "technische Ursache" der Bewegung - die natürlich keine Ursache im philosophischen Sinn ist - ist der Motor, der quasi sich selbst und die Maschine bewegt. Verursacher ist, wer den Motor dazu verwendet, etwas zu bewegen. Ein Motor hat keinerlei Interesse sich oder etwas anderes zu bewegen. Ich benutze ihn. Wenn man will, kann man die Bewegung unter energetischen Gesichtspunkten beobachten. Der Motor hat aber nicht den Sinn Energie zu schaffen oder zu verbrauchen, er ist Mittel zum Antrieb eines Gerätes. Dabei nehme ich in Kauf, dass Treibstoff verbraucht wird, also verloren geht. Die Konstruktion des Motors verkörpert eine feste Koppelung von zwei Veränderungen. Beim Verbrennungsmotor beispielsweise wird einerseits Benzin durch die Verbrennung und andrerseits - damit verbunden - die Position des Kolbens im Zylinder verändert. Jede Bewegung im Motor ist an eine andere Veränderung gekoppelt, die wie beim Benzin den Zustand eines Stoffes oder wie bei einem Wasserrad die Bewegung einer Wassermasse sein kann. Ich unterscheide verschiedene Arten von Motoren, in Abhängigkeit von den Funktionsweisen, die durch die Koppelungen bestimmt sind. Ein Elektromotor funktioniert anders als eine Dampfmaschine, obwohl beide dieselbe Funktion haben.
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In einigen Fällen werden Motore verwendet, um andere Motore anzutreiben. Benzinmotoren beispielsweise haben einen Elektromotor als Anlasser. Man kann die Stromversorgung eines Elektromotors mit einem Dieselmotor, der einen Generator antreibt, produzieren.
Ich erläutere zunächst wie der Motor die Entwicklung der Bewegung von Artefakten bestimmt und anschliessend, wie sich dabei Dampf und Strom als Medien erweisen, durch die die Einheit des Motors in einem Gefüge aus Motorteilen aufgelöst wird.
=== Mit einem Motor "produziere" ich die Bewegung einer Welle, die ich als Antrieb auf jenes Geräteteil übertrage, in welchem ich sie verwenden will. Wenn ich die Bewegung beispielsweise auf die Räder eines Fahrzeuges übertrage, bewege ich damit das Fahrzeug als Ganzes, wenn ich die Bewegung auf ein Werkzeug innerhalb einer Maschine übertrage, bewege ich nicht die Maschine. Beide Bewegungen kann ich auch ohne Motor und Antriebsmechanik produzieren: ===
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Ich unterscheide Pseudomotor, eigentlicher Motor und Motor-Gefüge:
Als Pseudomotor bezeichne ich Artefakte, die funktional Motoren ersetzen, welchen aber wesentliche Teile eines eigentlichen Motores fehlen.
Der typische Fall besteht darin, dass durch den Antrieb eine naturwüchsig vorhandene "Bewegung" umgeladen wird. Ich rechne hier aber auch den Elektromotor und das Rückstosstriebwerk zu dieser Klasse.
Als eigentlichen Motor bezeichne ich ein Artefakt, in welchem die Bewegung eines Teils des Artefaktes an den Verbrauch eines Kraftstoffes gebunden ist.
Beispiel:
Der Kolben eines Benzinmotors bewegt sich, wenn im Motor Benzin verbrannt wird. (Der Kolben kann sich auch aus anderen Gründen bewegen, etwa wenn der Anlasser betätigt wird.)
Ich unterscheide Motore, bei welchen die Umwandlung des Kraftstoffes direkt Druck erzeugt und solche, bei welchen mit dem Kraftstoff ein Medium wie Dampf aufgeheizt wird, das dann Druck erzeugt.
Der Ottomotor beispielsweise wird in den meisten Kraftfahrzeugen verwendet und umgangssprachlich als Verbrennungsmotor bezeichnet. Es gibt viele Varianten. Meistens wird der Ausdruck Motor für diesen Motor verwendet. |
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Die Gasturbine beispielsweise wird in Düsenflugzeugen verwendet. Es gab auch Autos, die mit Gasturbinen angetrieben wurden. Die Gasturbinen werden üblicherweise nicht zu den Verbrennungsmotoren gerechnet, obwohl der Kraftstoff innerhalb der Turbine verbrannt und der dabei entstehen Druck im Antrieb verwendet wird. Der Ausdruck Turbine wird sehr häufig für etwas anderes verwendet: Als Turbine bezeichne ich in einem umgangssprachlichen Sinn ein Gerät, das ein Turbinenrad enthält, das mit Wasser oder Dampf angetrieben wird und physikalisch gesehen der Umladung von Energie dient. Es gibt auch dafür sehr viele verschiedene Verwendungfälle, einige erläutere ich unten. |
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Die eigentliche Bedeutung im Antrieb erreicht Dampf aber im Motor-Gefüge, in welchem elektrischer Strom als Antriebsmedium produziert wird (siehe unten).
Die "Dampfmaschine" von T. Savery - die eben auch so genannt wird - ist eigentliche eine Pumpe, die ohne Motor funktioniert, aber Kraftstoff verbraucht. |
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Die Reaktionsturbine verwendet den Rückstoss des austretenden Dampfes. Heron hat als eine der ersten Dampfmaschinen beschrieben. Ich kenne keine Anwendungen. Das Rückstossprinzip spielt auch beim Raktentriebwerk eine zentrale Rolle. Es ist dort aber nicht Teil eines Motors. |
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Die Dampfmaschine von T. Newcomen ist eine interesante Inversion. Der Kolben wird durch den Luftdruck bewegt, wenn der abgekühlte Dampf einen Unterdruck erzeugt: atmosphärische Dampfmaschine |
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Die Dampfmaschine von J. Watt ist normalerweise gemeint, wenn von der Erfindung der Dampfmaschinen gesprochen wird. J. Watt hat sie nicht erfunden, sondern durch einen Kondensator und einen Fliehkraftrgler so verbessert, dass sie mit Dampfdruck funktionierte und einen rentablen Wirkungsgrad hatte. Die Firma Boulton & Watt errichteten 1775 eine Dampfmaschinenfabrik, was - umgangssprachlich - als Anfang der Industrialisierung bezeichnet wird. |
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Ich kenne keine Dampfturbine, die in diese Klasse gehört, will aber nicht ausschliessen, dass es welche gibt. Die eigentliche Dampfturbine erläutere ich unten. |
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Als Motor-Gefüge bezeichne ich ein Gefüge aus räumlich getrennten Teilen, das funktional einen Motor ersetzt. Motor-Gefüge beruhen auf einer technischen Entwicklung, in welcher Funktionseinheiten des Motors aufgetrennt und durch Medien verbunden werden. Diese Zerlegung ist insbesondere bei sogenannten Elektromotoren gegeben, deren "Treibstoff" ja nicht im "Motor" produziert wird.
In der technischen Entwicklung gibt es anfänglich eine Phase, in welcher die Nutzung des Treibstoffes in die Maschine hineinwandert, während sie anfänglich noch relativ getrennt von der Maschine erfolgte. Bei der watt'schen Dampfmaschine kann ich nocht zwei Teile unterscheiden. In einem Teil wird mit dem Treibstoff Dampf hergestellt und im andern Teil wird der Dampf als Antriebsmedium benutzt. Diese Trennung ist im Benzinmotor aufgehoben.
Literatur
Textstelle aus dem Kapital: ".. auch wenn der Mensch selbst noch der erste Motor bleibt (394)
Erst mit Watts zweiter, sog. doppelt wirkender Dampfmaschine war ein erster Motor gefunden (398)
indem die vielen gleichartigen Arbeitsmaschinen gleichzeitig und gleichmäßig ihren Impuls empfangen vom Herzschlag des gemeinsamen ersten Motors, auf sie übertragen durch den Transmissionsmechanismus (400)
ungeheurer Eisenbahnbau und ozeanische Dampfschiffahrt die zur Konstruktion von ersten Motoren angewandten zyklopischen Maschinen ins Leben. (405)
[95] "Die Vereinigung aller dieser einfachen Instrumente, durch einen einzigen Motor in Bewegung gesetzt, bildet eine Maschine." (Babbage, l.c.[p. 136.])
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[ Lokomobile ]
[ youtube ]
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