Als Praxis bezeichne ich das Referenzobjekt eines empirischen Befundes zu einem in einer Lehre beschriebenen Sollzustand in Bezug auf ein Verhalten und dessen Resultate.
Die typische Redeweise lautet: in der Praxis sieht alles ganz anders aus.
Differenztheoretisch kann man Praxis als Differenz zwischen Praxis und Lehre sehen. Wenn ich Praxis sage, meine ich den Unterschied zwischen "Praxis" und "Lehre", wobei Praxis einen empischen Befund (Ist-Zustand) bezeichnet und Lehre den zu erwartenden Befund. |
Beispiel Autofahrschule:
In der Theorie wird beschrieben (in der Fahrschule dann gelernt), wie sich die Autofahrer verhalten. In den praktischen Fahrstunden wird geübt, sich so zu verhalten, wie es in der Theorie beschrieben wird. Das Verkehrsbussenregister zeigt das Verhältnis zwischen Theorie und Praxis.
Literatur / Zitate:
„Man nennt einen Inbegriff selbst von praktischen Regeln alsdann Theorie, wenn diese Regeln, als Prinzipien, in einer gewissen Allgemeinheit gedacht werden, und dabei von einer Menge Bedingungen abstrahiert wird, die doch auf ihre Ausübung notwendig Einfluss haben. Umgekehrt heißt nicht jede Hantierung, sondern nur diejenige Bewirkung eines Zwecks Praxis, welche als die Befolgung gewisser im allgemeinen vorgestellter Prinzipien des Verfahrens gedacht wird“. (Immanuel Kant, Über den Gemeinspruch, S. 127).
Das Praktizieren Zen-Practise (in welchem alle Regeln aufgehoben werden, vgl. dazu auch Dialog)