Vergleiche dazu Metatheorie und Theorie 2. Ordnung |
Als Theorie bezeichne ich jene Reflexion meiner Anschauung oder meines Wahrnehmens, in welcher ich meine differenziellen Kategorien beobachte. In dieser theoretischen Reflexion widerspiegele ich meine Sichtweise. Ich mache mir mein durch meine Theorie geleitetes Schauen als explizites Beobachten bewusst.
Als Beobachten bezeichne ich in diesem Kontext das Berichten darüber, wie ich was beobachte, indem ich die dabei verwendeten Unterscheidungen bezeichne. Im impliziten Fall bezeichne ich jeweils eine Seite der Unterscheidung. Wenn ich "oben" sage, habe ich beispielsweise in einem nicht bezeichneten Feld oben und unten unterschieden, indem ich eine Seite der Unterscheidung mit oben bezeichnet habe. In der Reflexion mache ich mir beide Seiten der Unterscheidung, die Unterscheidung selbst und das Feld, in welchem ich die Unterscheidung mache bewusst.
Vor jeder Reflexion meiner Wahrnehmung nehme ich wahr. In der ersten Reflexion werde ich mir dessen gewahr. Ich erkenne mich als Beobachtender. Alle Phänomene werden von einem Beobachter beobachtet, wobei beobachten hier wieder für - allenfalls unbewusstes - unterscheiden und bezeichnen steht. Ich selbst beobachte mich als Beobachter und beobachte reflexiv, was ich als Beobachter bezeichne, isoliere und abgrenze.
Dass ich mich als Beobachter bezeichne ist eine theoretische Entscheidung. Diese Theorie ist ein Resultat meiner Analyse, die ich auf meine mir noch nicht bewusste Anschauung anwende. Dass ich beobachte, ist für mich evident. Aber jede Evidenz beruht auf nicht reflektiertem Schauen. Die Evidenz wird durch die Theorie als bewusster Beobachtung aufgehoben.
Ich unterscheide zwei Beobachter-Perspektiven, nämlich den deutenden Beobachter und den konstruierenden Beobachter. Der erstere nimmt Phänomene wahr, der zweite erklärt sie. Das erste Phänomen für mich ist die Sache, die ich zum Phänomen mache, wozu ich sie als Sache wahrnehmen muss. Als Wahrnehmung bezeichne ich dabei eine spezifische Aneignung. Wenn ich etwas wahrnehme, habe ich ein Abbild davon in mir.
Der für Theorien für mich relevante Fall sind Erklärungen, mit welchen ich mir selbst etwas erkläre. Solche Erklärungen sind - in meiner Theorie - systematische Beschreibung von Mechanismen, die ich zur Erzeugung derjenigen Phänomene verwenden kann, die ich erklären will.
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