Umgangssprachlich verwende ich den Ausdruck Quantität - ziemlich selten und dann irgendwie - für die Grösse einer Menge. (Ich staune oft darüber, wie Wörter in die Umgangssprache gelangen und wie sie dort verwendet werden.)
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Die unklare Verwendung der Wörter in der Physik beeinflusst auch die Alltagssprache in Form von vermeintlichen Synonymen wie Grösse, Menge, Mass und Quantität. |
Als Quantität bezeichne ich eine Hypostasierung von quantifizieren.
Die Quantität ist das Ergebnis einer Messung und hat deshalb ein Ausmass und eine Einheit. Sie gibt an, “wie viel” von (et)was vorhanden ist.
Die Quantität kann auch als Anzahl von Mengen anquantitative gegeben werden. Ich kann das Volumen einer Flüssigkeit messen oder die Anzahl von Literflaschen zählen, in welcher die Flüssigkeit vorhanden ist. Flasche fungiert dabei als Quasi-Einheit.
Differenztheoretisch unterscheide ich Quantität und Qualität, wobei ich bei jeder Bestimmung der Quanität von einer je spezifischen Qualität abstrahiere.
Wenn ich beispielsweise von fünf Litern spreche, bezeichne ich dabei das Volumen, nicht die Qualität "flüssig". Ein Stein hat das Volumen von fünf Litern, wenn er so viel Flüssigkeit verdrängt, was ich durch Messen feststelle.
Literatur
"Jedes nützliche Ding, wie Eisen, Papier usw., ist unter doppelten Gesichtspunkt zu betrachten, nach Qualität und Quantität. Jedes solches Ding ist ein Ganzes vieler Eigenschaften und kann daher nach verschiedenen Seiten nützlich sein. Diese verschiedenen Seiten und daher die mannigfachen Gebrauchsweisen der Dinge zu entdecken ist geschichtliche Tat." (Marx, K. Kapital, S. 49)
K. Marx spricht im dritten Satz seines Hauptwerkes - und das kennzeichnet seine Theorie - von nützlichen Dingen, deren Eigenschaften durch Gebrauchsweisen "erkannt" werden. Die geschichtliche Tat ist die Entwicklung der Produktion, in welcher Dinge hergestellt werden.
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[ Engels: Dialektik der Natur, das Gesetz des Umschlagens von Quantität in Qualität und umgekehrt ]
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