Ich gehe davon aus, dass alle Wörter arbiträre Symbole sind, also keinen unvermittelten Bezug zur referenzierten Sache haben. Ich spreche deshalb von Quasi-Etymologie, wenn ich einen solche Zusammenhang herstelle. [ ] |
Die Wortendung "-ik" lese ich als Verweis auf die Einheit der Differenz zwischen Praxis und Poiesis, wobei die Praxis die bewusste Reflexion als Lehre beinhaltet und die Poiesis die Institutionen, die sich auch in Artefakten zeigen, die den Handlungszusammenhangs konstituieren. Beispiele: Mit dem Ausdruck "Techn-ik" verweise ich in diesem Sinne auf die Entwicklung und Verwendung von effizienten Verfahren (Praxis), die in einer Technologie (Lehre) reflektiert werden, und auf die Herstellung einer Infrastruktur, in welcher diese Verfahren realisiert werden (Poiesis). Mit dem Ausdruck "Oikonom-ik" verweise ich in diesem Sinne auf ein haushälterisches Verhalten, in welchem auch Lehren zum Haushalten (Ökologie, Ökonomie) entwickelt und befolgt werden. |
Beispiele Technik
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Musik
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Die Wortendung "ik" wird - auf einer anderen Ebene - oft in Kollektivabstrakta verwendet.
In der Wikipedia steht beispielsweise:
"Musik ist eine organisierte Form von Schallereignissen. Zu ihrer Erzeugung wird akustisches Material – Töne und Geräusche innerhalb des für den Menschen hörbaren Bereichs –, das einerseits physikalischen Eigengesetzlichkeiten, wie zum Beispiel der Obertonreihe oder Zahlenverhältnissen unterliegt, andererseits durch die Art seiner Erzeugung mit der menschlichen Stimme, mit Musikinstrumenten, elektrischen Tongeneratoren oder anderen Schallquellen gewisse Charakteristika aufweist, vom Menschen geordnet."
Was hier für Musik steht, stimmt für Musik-Stücke - und lässt offen, wie die Abstraktion gemacht ist.
Musik kann ich ohne weiteres als nicht entfaltete Differenzierung zwischen einer Lehre und ihrem Gegenstand sehen. Wenn jemand Schallereignisse - wie oben beschrieben - organisiert, kann ich sagen, dass er Musik macht, weil ich im Sinne einer Lehre verstehe, was er macht.